Kirschlorbeer: Das gibt es zu wissen
Nicht erst in den letzten Jahren ist der Kirschlorbeer eine der beliebtesten immergrünen Pflanzen in deutschen Gärten. Speziell Hecken werden immer wieder gern mit dem Prunus laurocerasus angelegt, wie die botanische Bezeichnung lautet. Die dunklen sattgrünen Blätter, die schöne weiße Blüte und die Anspruchslosigkeit der schnell wachsenden Pflanze sind einige der Gründe für den großen Zuspruch.
Der Kirschlorbeer stammt ursprünglich aus den Regionen Kaukasus, Kleinasien und Persien. Von dort kam er vorrangig als Zierpflanzen-Import nach Mitteleuropa. Über Züchtungen ist er inzwischen winterhart und eignet sich somit auch als immergrüne Verschönerung von Gärten hierzulande.
Botanisch gesehen muss der Kirschlorbeer eigentlich Lorbeerkirsche heißen, da er als Prunus zu den Spiraeoideae gehört. Dabei handelt es sich um Steinobstgewächse aus der Gattung der Rosengewächse. Denn der Kirschlorbeer verfügt zwar über Blätter, die dem Lorbeer stark ähneln, aber prägend ist die kirschähnliche Frucht der Pflanze.
Inhaltsverzeichnis
» Kirschlorbeer kaufen – Tipps und Tricks
» Kirschlorbeer: beliebte Sorten
» Kirschlorbeer als winterhartes Gewächs
» Kirschlorbeer: Standort finden
» Kirschlorbeer: Gartengestaltung
» Kirschlorbeer anpflanzen / einsetzen
» Die Geschichte der Kirschlorbeere
» Kirschlorbeer Vorkommen
» Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche – der Name der Pflanze
» Kirschlorbeer gehört zu den Neophyten
» Quellen und weiterführende Informationen
Diese wird nach einer weißen und schön anzusehenden Blüte gebildet. In Traubenform hängen dann zunächst je nach Sorte meistens erst rote und dann fast schwarze Früchte am Prunus. Aus diesen kann sogar eine Kirschlorbeer Marmelade gewonnen werden. Für den Hobbygärtner interessant ist jedoch das starke Wachstum des Kirschlorbeers. Die meisten Sorten wachsen sehr schnell und erreichen eine Höhe von zwei bis vier Metern und eine Breite von einen bis drei Metern.
Ideal ist die Verzweigung des Kirschlorbeers bei einem Rückschnitt. Denn diese trägt erheblich dazu bei, dass diese Pflanze gern als Hecke angelegt wird. Durch das schnelle Wachstum erreicht diese bei geringem Pflegeaufwand schnell eine Höhe und Dichte, die als Sichtschutz ausreichend ist. Aber auch einzeln gepflanzt kann der Kirschlorbeer punktuell als Sichtschutz oder optischer Akzent im Garten eingesetzt werden. Gerade die leichte Formbarkeit des Grüns macht die Pflanze zudem zum idealen Objekt von geometrischen Schnitten.
Abgesehen von seinem Wasserdurst ist der Kirschlorbeer ein sehr pflegeleichtes Gewächs im eigenen Garten. Er verträgt viel Schatten so gut wie Sonne, eignet sich gut für eine Unterpflanzung von Bäumen, kommt mit wenig Nährstoffen aus und muss nur ein- oder zweimal im Jahr geschnitten werden. Nachteilig wirken lediglich Staunässe und starke Sonneneinstrahlung. Speziell in kalten Wintern verliert der Prunus laurocerasus schnell Blätter, wenn er aus dem gefrorenen Boden zu wenig Wasser ziehen kann.
Kirschlorbeer kaufen – Tipps und Tricks
Kirschlorbeer sollte unbedingt bei einem Fachhändler gekauft werden. Das kann eine Baumschule sein, ein gutes Gartencenter oder ein besonders qualifizierter Online-Händler. Leider ist es nicht immer zu erkennen, ob die gewünschten Pflanzen eine ausreichend gute Qualität aufweisen. Daher ist grundsätzlich zu raten, ausschließlich auf die sogenannte Baumschulqualität zurückzugreifen. Hier ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es sich um starke und widerstandskräftige Pflanzen handelt, die nach dem Setzen unverzüglich anwachsen und ein gesunder Kirschlorbeer werden.
Das größte Problem im Pflanzenhandel sind Geschäftemacher, die Gewinn durch Masse machen möchten. Gute Baumschulen setzen auf Qualität. Das bedeutet, die Pflanzen beklommen ausreichend Raum und Zeit, sich kräftig zu entwickeln. Solche starken Anzuchten bekommen das Prädikat Baumschulqualität. Wird der Raum oder die Zeit verringert, gibt es weniger kräftige Pflanzen. Dadurch kann der Preis gedrückt werden, die Qualität sinkt aber auch. Ein extrem günstiger Preis sollte daher für den Hobbygärtner immer ein Warnsignal für schlechte Qualität sein.
Kirschlorbeer wächst auch im Herbst noch gut an. Aber gute Ware kommt normalerweise aus einem Gewächshaus. Der schnelle Wechsel von dort in den kühlen Garten kann zu Problemen führen. Daher ist es ratsam, die Pflanzen im Frühjahr zu kaufen – und zwar in Baumschulqualität. Damit sind die Zöglinge eventuell beim Pflanzen etwas niedriger, als der Hobbygärtner wünscht oder als Billiganbieter verkaufen. Aber der Kirschlorbeer ist auch widerstandsfähiger und wächst dann zu einer gesunden Pflanze heran.
Wer einen Kirschlorbeer in Baumschulqualität online kauft, erwirbt meistens eine Containerpflanze. Diese wird gut verpackt angeliefert. Container heißt, dass das Gewächs in einem Topf steckt. Dieser fasst je nach Größe meistens bis zu vier Liter Erde. Baumschulenqualität lässt sich hier gut erkennen. Denn qualitativ hochwertige Ware verfügt über ausgewachsene, ringförmige Wurzeln im Topf. Das Umpflanzen ist ohne Rückschnitt möglich. Ist die Wurzel dagegen nur eingesteckt und wenig ausgewachsen, handelt es sich meistens um minderwertige Pflanzen, die nur lose in den Container gesteckt wurden. Hier ist es ratsam, den Prunus zurückzuschneiden. Größere Kirschlorbeerpflanzen werden auch als Ballenware geliefert.
Die Qualität der Kirschlorbeerpflanzen ist stark von dem Weg abhängig, den sie zurücklegen muss, bevor sie zum Kunden kommt. Je kürzer dieser ist, desto besser überstehen die Gewächse den Transport. Das gilt für einen Kauf im Einzelhandel ebenso wie für einen Versand durch Online-Händler. Bei der Wahl ihrer Bezugsquelle sollten Hobbygärtner daher nicht nur auf Qualität achten, sondern auch auf kurze Lieferwege.
Kirschlorbeer: beliebte Sorten
Der Kirschlorbeer galt lange Zeit als zu wenig winterhart. In den letzten Jahrzehnten konnte dies aber durch verschiedene Züchtungen korrigiert werden. Inzwischen gibt es viele verschiedene Sorten, die zum Teil sehr winterhart sind und sich in Wachstumsgeschwindigkeit, Höhe und Breite sowie Blattform und Blüte unterscheiden. Einige der beliebtesten Kirschlorbeersorten sind hier kurz vorgestellt.
Prunus laurocerasus ‚Etna‘ (Anbri)
Prunus laurocerasus ‚Etna‘ ist ein registrierter Name. Dabei handelt es sich um eine widerstandskräftige Zucht, die mittelstark wächst und über zwei Meter hoch und breit werden kann. Mit diesen Maßen ist der Etna gut geeignet, um als Hecke oder Sichtschutz angepflanzt zu werden. Dabei muss er jedoch für eine intensive Verzweigung regelmäßig zurückgeschnitten werden.
Unter den vielen Kirschlorbeersorten ist er eine der beliebtesten. Das liegt nicht zuletzt an einer Besonderheit, die dieser Prunus fast einzigartig macht. Die Blättertriebe haben einen ganz leichten Rotton im Trieb. Das wirkt ein wenig wie Magma und passt zum Namen, denn der Name Etna geht auf den Vulkan Äthna zurück.
Prunus laurocerasus ‚Hebergii‘
Der Herbergii ist ein sehr winterharter Kirschlorbeer, der sich wegen seines starken Wachstums und der Größe von bis zu drei Meter Höhe und zwei Meter Breite sehr gut als Kirschlorbeerhecke eignet. Durch Züchtung ist der Herbergii relativ anspruchslos geworden und wächst auf fast allen Gartenböden und an allen Orten, ein wenig Schatten ist aber vorteilhaft. Die Blätter sind relativ groß und laufen eher spitz zu. Der Herbergii gehört zu den am meisten eingepflanzten Sorten des Prunus laurocerasus in der Bundesrepublik. Selbst in sehr kalten Wintern kommt es selten zu „Frostschäden“.
Prunus laurocerasus ‚Otto Luyken‘
Der Kirschlorbeer Otto Lyken gehört ebenfalls zu den sehr beliebten Sorten. Neben einer guten Frosthärte sind es zwei wesentliche Eigenschaften, die diesen Prunus so beliebt machen. Zum einen ist es der Wuchs. Er wächst mittelstark und wird dabei nur etwas mehr als einen Meter hoch. Dafür wächst er allerdings rund zwei Meter in die Breite, wobei das Verhältnis Breite zu Höhe zu jeder Zeit etwa 2:1 beträgt. Damit ist er ideal für niedrige Hecken, Unterpflanzungen von Bäumen oder als Kübelpflanze. Seine andere Eigenschaft ist die dichte und kräftige weiße Blüte. Diese ist sehr schön anzusehen, wächst in großen Stauden und mit etwas Glück gibt es im Herbst eine tolle Nachblüte.
Prunus laurocerasus ‚Caucasica‘
Der Caucasica ist eine der robustesten Sorten des Kirschlorbeers. Das Wachstum ist stark und endet bei bis zu vier Meter Höhe und rund zwei Meter Breite. Dabei ist die Form des Immergrüns sehr gerade und aufrecht. Der Caucasica ist winterhart und verträgt gut Schatten. Die Blätter sind mittelgroß und die Blüte ist kräftig. Der Caucasica eignet sich gut als höherer Sichtschutz oder als punktueller Akzent im Garten. Als Kirschlorbeerhecke ist er ebenfalls pflanzbar.
Weitere Sorten von Kirschlorbeeren
Mit Etna, Herbergii, Caucasica und Otto Luyken ist die Bandbreite von interessanten Kirschlorbeersorten noch nicht abgedeckt. Es gibt immer mehr Züchtungen, die in den Handel gelangen. Alle unterscheiden sich in Winterhärte, Wachstum und Blüte. Dazu weisen viele einige Besonderheiten auf. Je nach Zweck der Bepflanzung haben Hobbygärtner daher eine große Auswahl an geeigneten Sorten zur Auswahl. Einige davon sind hier kurz porträtiert.
Prunus laurocerasus ‚Rotundifolia‘
Der Rotundifolia ist eine der am schnellsten wachsenden Sorten des Kirschlorbeers. Die großen Blätter und das schnelle Wachstum haben die Sorte zu einer beliebten Heckenpflanze werden lassen. Allerdings ist die im Vergleich geringe Frosthärte oft ein Problem. Daher sind andere Sorten für diesen Zweck geeigneter. Aber an geschützten Orten ist der Rotundifolia ein sehr guter Sichtschutz. Er wird bis zu vier Meter hoch und wächst dabei bis zu drei Metern in die Breite. Vorteil: ein meist günstiger Preis.
Prunus laurocerasus ‚Novita‘
Der Kirschlorbeer Novita ähnelt sehr dem Rotundifolia. Allerdings ist das Blattgrün dunkler und die Pflanze ist insgesamt widerstandsfähiger. Das gilt für die Winterhärte und bei Krankheiten sowie Schädlingen. Daher ist der Novita im Vergleich vorzuziehen.
Prunus laurocerasus ‘van Nes’
Der Kirschlorbeer van Nes ist mit knapp zwei Meter Höhe und bis zu 2 Meter Breite eine eher kleine Sorte, die zudem langsam wächst. Sie eignet sich für Hecken, viel besser aber noch für eine Begrünung des Gartens. Die Blüte ist kräftig und ansehnlich.
Prunus laurocerasus ‘Reynvaanii’
Der Reynvaanii ist sehr winterhart und robust. Er ist damit auch für Lagen geeignet, die im Winter sehr kalt werden. Die schnell wachsende Sorte wird zwei Meter hoch und breit und eignet sich auch für Kirschlorbeerhecken.
Prunus laurocerasus ‚Mount Vernon‘
Die Sorte Mount Vernon ist anders als die meisten anderen Kirschlorbeeren eine Kriechpflanze. Sie wächst sehr langsam und erreicht nur eine Höhe von knappen 40 Zentimetern. Allerdings nimmt der Mount Vernon dabei eine Breite von deutlich über einen Meter ein. Mehrere dieser dunkelgrünen Pflanzen decken zum Beispiel gut freie Flächen ab.
Prunus laurocerasus ‚Marbled White‘
Der mittelhoch- und breit wachsende Marble White ist eine Besonderheit unter den Kirschlorbeersorten. Denn seine dunklen Blätter sind hell marmoriert. Das ergibt ein schönes Bild und bringt Abwechslung in das Gartengrün. Dieser Prunus laurocerasus eignet sich sehr gut als Einzelpflanze.
Sorten und Arten
Beim Kirschlorbeer unterscheidet man die Sorten, von denen einige hier aufgezählt sind, und Arten. Bei den Arten gibt es die Buschform. Zu dieser gehören die meisten Pflanzen. Eine weitere Art hat einen baumähnlichen Mittelstamm. Dazu gehört unter anderem der Portugiesische Kirschlorbeer.
Kirschlorbeer als winterhartes Gewächs
Kirschlorbeer galt lange zeit als ungeeignet, um ihn in Mitteleuropa überwintern zu lassen. Das hat sich durch Züchtungen wie Kirschlorbeer Caucasica, Cherry Brandy, Herbergii oder Otto Luyken deutlich verändert. Diese Sorten halten sogar Temperaturen bis knapp unter – 20 Grad Celsius aus. Unabhängig von der Züchtung ist die Winterhärte aber auch von der Form des Wachstums abhängig. So kann jeder Hobbygärtner aus den geeigneten Sorten des Gewächses die für seine Zwecke am besten geeigneten heraussuchen.
Der Caucasica ist ein sehr dicht wachsender Kirschlorbeer, der besonders winterhart ist. Der Herbergii als ebenfalls hochwachsender Kirschlorbeer ist auch ein winterhartes Gewächs, das sehr gern in Gärten genutzt wird. Kleinere Sorten wie zum Beispiel der Cherry Brandy sind aufgrund ihres Wachstums weniger windanfällig und kommen ebenfalls gut über den Winter. Problematischer sind Sorten, die rund wachsen. Diese bieten der Wintersonne eine größere Angriffsfläche und bei Bodenfrost kommt es zum Vertrocknen der Blätter.
Allgemein gilt: Je höher der Lorbeer wächst, desto eher ist er anfällig gegenüber eisigen Winden. Je flacher er wächst, desto eher ist er winterhart. Je runder und buschiger er wächst, desto eher ist er anfällig für Vertrocknungen. Bei der Wahl der richtigen Sorte für den eigenen Garten sollte man daher den Standort, den Zweck und die erforderliche Winterhärte berücksichtigen. Eine gute Hilfe und individuelle Beratung bei der Auswahl bieten zum Beispiel Gärtnereifachbetriebe.
In der Regel benötigt der Kirschlorbeer keine besonderen Maßnahmen zum Überwintern. Da aber Wassermangel bei einem harten Winter dazu führt, dass es zu braunen Blätter kommt und diese abfallen, ist ein Schutz vor Frost und eisigen Winden dennoch sinnvoll. Kübelpflanzen sollten daher geschützt und im Schatten überwintern, um der Sonne nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten.
Fest eingepflanzte Gewächse sollten mit einer Mull-, Torf- oder Laubschicht geschützt werden, um Bodenfrost und als Folge Probleme der Wasseraufnahme zu vermeiden. Bei Kirschlorbeer, der der Sonne ausgesetzt ist, kann ein Luftpolstervlies helfen, ein Vertrocknen zu vermeiden. Diese Schutzmaßnahmen gelten insbesondere für Sorten, die nicht zu den sehr winterharten Kirschlorbeer-Arten gehören.
Kirschlorbeer: Standort finden
Der Kirschlorbeer ist grundsätzlich ein eher anspruchsloses Gewächs, das im Prinzip an jedem Ort gedeihen kann. Dennoch gibt es ideale Standorte, die besondere Bedingungen aufweisen, die von der Pflanze geliebt werden oder ihr Wachstum unterstützen. Wer viel Freude und wenig Arbeit mit seinem immergrünen Kirschlorbeer haben möchte, kann einen windgeschützten Standort im Halbschatten oder Schatten wählen, an dem der Boden locker und mäßig nährstoffreich ist.
Ein ganz wesentlicher Faktor für eine gesunde Pflanze ist der Boden. Der Kirschlorbeer mag einen neutralen oder leicht alkalischen Boden. Ist die Erde zu sauer, wird das Wachstum gehemmt und es treten möglicherweise gelbe Blätter auf. Am besten ist es für den Strauch, wenn er auf einem sehr lockeren und feuchten Boden wachsen kann. Das ermöglicht eine gute Nährstoffaufnahme und viel Wasserzufuhr. Der Kirschlorbeer ist ein starker Verdunster, das heißt, er benötigt viel Wasser. Daher ist ein feuchter Boden, der Regenwasser gut speichert, ohne jedoch Staunässe zu produzieren, ideal für den Prunus laurocerasus.
Die Verdunstung der Pflanze wird in der Sonne weiter aktiviert. Um sich vor Verbrennungen zu schützen, verdunstet der Kirschlorbeer sehr viel Feuchtigkeit. Das ist speziell bei heißen Sommern oder kalten Wintern mit viel Sonne ein Problem, wenn die Pflanze zu wenig Wasser aufnehmen kann. Ideal ist daher für das Gewächs ein Standort, auf dem es vor der direkten Sonneneinstrahlung etwas geschützt ist. Ein Halbschatten oder Schatten ist sehr günstig.
Das kann auf der Nordost-, Ost- oder Nordwest-Seite eines Gebäudes sein oder unter Bäumen, mit denen der Kirschlorbeer in der Regel sehr gut harmoniert. Grundsätzlich wächst die Pflanze auch in der Sonne. Jedoch muss dann auch im Winter eine gute Wasserversorgung gewährleistet sein, sonst vertrocknen die Blätter in der Wintersonne.
Wind hat normalerweise wenig Einfluss auf die Standortwahl für das Gewächs. Allerdings kann im Winter eisiger Wind die Winterhärte der Pflanze kräftig fordern und zum Teil auch überfordern. Je weniger winterhart ein Prunus ist, desto eher sollte er deshalb windgeschützt stehen.
Kirschlorbeer: Gartengestaltung
Kirschlorbeer ist eine Pflanze, die aus der Region Kaukasus/Türkei und Persien nach Europa gekommen ist. Sie wird hier mehr und mehr heimisch und findet dabei insbesondere als Gewächs im Garten Zuspruch. Als Zierstrauch und als Hecke verschönert der Kirschlorbeer so manchen Garten.
Als dem Lorbeer ähnelnde Pflanze passt der Kirschlorbeer sehr gut zu einer Gartengestaltung, die ein mediterranes Flair versprüht. Aber auch andere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar. Beispielsweise eignet sich ein Prunus gut als Sichtschutz. Auch als Zierstrauch mit Formschnitt (Kugel, Kegel, Quader) macht die Pflanze eine gute Figur und kann dabei sogar in einen Kübel angepflanzt werden.
In Gebieten, in denen Bodenfrost und andauernde Minusgrade eher selten sind, leisten sich viele Hobbygärtner einen mediterranen Gartenstil mit entsprechender Bepflanzung. In diese Gartengestaltung passt der Kirschlorbeer sehr gut, da er zum einen als immergrüne Pflanze die anderen Gewächse optisch unterstützt und zum anderen milde Winter sehr liebt. Wenn Pflanzen aus dem Mittelmeerraum im Garten wachsen, gedeiht auch der Prunus.
Kirschlorbeer ist wegen seines schnellen Wachstums eine gute Wahl, um eine Hecke anzulegen, die schnell an Höhe und Dichte gewinnen soll. Als natürliche Begrenzung zur Straße oder Nachbargrundstücken eignet sich der Prunus daher sehr gut. Wichtig ist lediglich, dass er ausreichend Wasser bekommen kann.
Nicht nur als Begrenzungshecke ist die Pflanze eine gute Wahl. Auch als Sichtschutz zur Straße oder für einzelne Bereiche kann ein schnell und ausladend wachsender Prunus laurocerasus einen sehr guten Dienst leisten. Dabei verhindert er aber nicht nur unerwünschte Einblicke, sondern ist als immergrüne Pflanze auch schön anzusehen.
Da der Prunus laurocerasus sehr gut in Form geschnitten werden kann, eignet er sich sehr gut für verzierende Formschnitte. Es ist recht leicht, die Pflanze als Kugel, Kegel oder eine Quaderform zu schneiden. Für Gärten, in denen Formen eine Rolle spielen, ist der Kirschlorbeer daher eine gute Wahl.
Die meisten Sorten des Gewächses wachsen hoch und breit. Sie wirken dann am besten, wenn sie Raum bekommen. Das gilt umgekehrt auch: Je enger ein Garten angelegt ist, desto mehr nimmt die Pflanze den Raum für andere Bepflanzungen. Kirschlorbeer als Zierstrauch sollte daher eher in mittlere und größere Gärten gesetzt werden. Zu kleine Flächen wirken durch die Pflanze schnell etwas überladen.
Kirschlorbeer anpflanzen / einsetzen
Mit Kirschlorbeer holt man sich ein immergrünes Gewächs in den eigenen Garten. Allerdings sollte bei der Wahl der Sorte darauf geachtet werden, dass die Pflanze später auch wirklich in den Garten passt. Einige Sorten sind sehr breit und hoch wachsend und mit ebenfalls großen Blättern ausgestattet. Solche Pflanzen setzen einen Gegenpol zu einem kleinen Garten und nehmen diesem den optisch geringen Raum noch weg. Andere Sorten sind nicht winterhart oder müssen möglichst windgeschützt und schattig stehen.
Unabhängig von der Sorte kann der Kirschlorbeer am besten im Frühjahr und im Spätsommer eingesetzt werden. Die beste Pflanzzeit ist Ende März bis Anfang Mai, optimal ist April. Das lässt den meisten Sorten noch etwas Zeit, um fest anzuwachsen, bevor sie die Blüten bilden und dann die Kirschfrüchte wachsen. Ist die Fruchtreife vorüber und die Kirschen fallen langsam ab oder vertrocknen, ist Ende August, spätestens Anfang September erneut eine gute Zeit, um den Kirschlorbeer einzusetzen bzw. anzupflanzen. Bis zum Winter bildet er noch ausreichend neue Triebe an Blättern und Wurzeln.
Für das Umpflanzen eines Kirschlorbeers gelten die gleichen Zeiträume als ideal. Im Herbst kann die Pflanze sogar bis in den Oktober hinein umgesetzt werden, ohne dass damit das Überwintern gefährdet ist. Beim Umpflanzen sollte die Pflanze stark zurückgeschnitten werden. Als Faustformel gilt hier ein Drittel oder die Hälfte. Im Frühjahr kann der Kirschlorbeer sogar rund drei Viertel seiner Zweige und Blätter zurückgeschnitten bekommen.
Soll ein Kirschlorbeer gepflanzt werden, wird ein Loch ausgehoben, das etwa doppelt so breit wie der Ballen der Pflanze ist. Je nach Bodenbeschaffenheit sollte ggf. Mulch, etwas Sand oder Humus ergänzt werden, um dem Gewächs optimale Wachstumsbedingungen und eine ausreichende Wasserversorgung zu ermöglichen. Beim Einpflanzen sollte der obere Ballen stets mit dem Boden abschließen. Dabei wird die Pflanze wie gewünscht ausgerichtet und gerade gestellt. Dann wird das Loch zugeschüttet und etwas Kirschlorbeer Dünger wie Kompost oder Mist sowie ggf. Hornspäne zugegeben. Anschließend wird die Erde fest angedrückt. Nun gilt es, die neu gesetzte Pflanze noch gut zu wässern. Um im Winter Frostschäden zu vermeiden, ist es ratsam, die Erde mit Mulch abzudecken.
Die Geschichte der Kirschlorbeere
Der Kirschlorbeer bzw. die Lorbeer-Kirsche (Prunus laurocerasus) erfreut sich in mitteleuropäischen und damit auch deutschen Gärten immer größerer Beliebtheit. Allerdings ist die immergrüne Pflanze, die gern als Sichtschutz und Hecke genutzt wird, hier nicht heimisch. Sie wurde erst vor knapp 500 Jahren importiert.
Ursprünglich stammt das Gewächs aus einem Gebiet zwischen Kaukasus und dem Norden des heutigen Irans. Dort ist sie seit Jahrhunderten bekannt und wird auch genutzt. Trotz der giftigen Bestandteile vom Kirschlorbeer in Blättern und Samen werden aus den Früchten Marmeladen und Trockenobst gewonnen und aus den Blättern Öle und Wässer hergestellt, die dem Bittermandelöl ähneln.
In ihrer Heimat wächst der Kirschlorbeer vorrangig in Buchenwäldern und bedeckt dort, wo er auftritt, weite Teile des Bodens. Er wächst bevorzugt an feuchteren und schattigen Standorten und kommt in Höhen bis zu 1.600m vor. Einzelne Sorten sind auch noch in Höhen von bis zu 2.300m anzutreffen.
Wann genau und über welche Wege der Kirschlorbeer in der Geschichte nach Mitteleuropa kam, ist nicht gesichert. Frühe Angaben deuten darauf hin, dass das Gewächs im 16. Jahrhundert als Zierstrauch eingeführt wurde. Gesichert erwähnt ist er für Konstantinopel (heute Istanbul) 1546, wenig später für Genua und im Jahre 1574 für Wien. In England ist er erstmals Ende des 16. Jahrhunderts aufgetreten. In Schlesien und entlang der Ostsee tauchte er erst danach auf.
Mit seiner Einführung wurde der Kirschlorbeer in der Geschichte stets als immergrüner Zierstrauch genutzt. Da die ursprünglichen Arten wenig winterfest waren, wurde er durch Züchtung immer wieder veredelt und verbessert. Heute gibt es viele Sorten, die sich in Wachstum, Winterhärte und Blattgröße sowie Frucht- und Blütenmenge unterscheiden.
Kirschlorbeer Vorkommen
Ursprünglich ist der Kirschlorbeer im Kaukasus, im Gebiet der heutigen Türkei und in Persien beheimatet. Von dort hat er sich über die Jahrhunderte durch den Menschen und bedingt durch den Klimawandel immer weiter ausgebreitet. Heute gehört der Kirschlorbeer in Mitteleuropa zu den typischen Gartenpflanzen und auch als Wildpflanze ist der Prunus laurocerasus hier inzwischen heimisch. Er gehört zu den Neophyten, die möglicherweise das heimische Ökosystem beeinträchtigen können.
Von den ehemaligen Gebieten, in denen der Kirschlorbeer gewachsen ist, hat er sich nach ganz Europa ausgebreitet. Unterstützt durch Import als Zierpflanze und den Klimawandel fasste er als wild wachsende Pflanze in verschiedenen Gebieten Fuß. Dazu zählt der Mittelmeerraum, wo er insbesondere in Italien, Spanien und Portugal beheimatet ist. Auf den britischen Inseln ist der Kirschlorbeer in der Natur ebenfalls beheimatet und verdrängt dort zum Teil die regionale Waldfauna. Auch in den Alpengebieten gibt es an vielen Orten wild wachsende Kirschlorbeerpflanzen.
Der Prunus laurocerasus ist als Zierpflanze und als Hecke immer beliebter geworden. Da das Gewächs sich selbst aussät und so zur eigenen Verbreitung beiträgt, gelangen aus den Gärten immer wieder Samen in die Natur. Unterstützt wird dies durch Tiere wie Vögel, die die Lorbeerkirschen fressen und den giftigen Kern wieder ausscheiden. Auf diesen Weg ist mit einer weiteren Ausbreitung in der Natur zu rechnen.
Der Prunus ist nicht besonders anspruchsvoll. Sehr gut wächst er in der Natur auf feuchten, aber nicht nassen Böden. Bevorzugt breitet er sich in Wäldern aus, wobei er ganz besonders gut mit Buchen harmoniert. Hanglagen machen dem Kirschlorbeer kein Problem, können je nach Ausrichtung durch Halbschatten oder Schatten sogar förderlich sein. Er wächst je nach Sorte auch in Höhenlagen bis zu 2.300 Metern.
Kirschlorbeer oder Lorbeerkirsche – der Name der Pflanze
Der Name Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) geht auf die äußer Erscheinung dieses Gewächses zurück. Die Blätter ähneln sehr stark dem Echten Lorbeer (Laurus nobilis), der in der Küche genutzt wird, um Speisen zu verfeinern, oder in der Antike zum Siegerkranz gebunden wurde. Die Unterscheidung anhand der Blätter ist schwer, da sich beide Arten hier nur in Nuancen unterscheiden. Der zweite Teil des Namens stammt von den kirschähnlichen schwarzen Früchten, die fast in Traubenform wachsen. So setzte man die beiden wichtigsten Erkennungsmerkmale im Volksmund zusammen und herausgekommen ist der Name Kirschlorbeer.
Botanisch gesehen ist der Name aber nicht korrekt. Vielmehr handelt es sich um eine Pflanze, die Lorbeerkirsche heißt. Ganz korrekt ist sogar die Schreibweise mit Bindestrich: Lorbeer-Kirsche. Mit dem Echten Lorbeer ist das Gewächs praktisch nicht verwandt. Vielmehr handelt es sich um ein Rosengewächs (Rosaceae) aus der Unterfamilie der Steinobstgewächse (Amygdaleae) und der Gattung Prunus. Zu dieser Gattung gehören viele Obstgewächse wie zum Beispiel Schlehdorn, Kirsche, Vogelkirsche und Mandel. Damit besteht eine deutliche Verwandtschaft zu Kirschen, weshalb der botanisch richtige Name Lorbeer-Kirsche ist, wobei die Vorsilbe auf die Form der Blätter zurückzuführen ist.
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Kirschlorbeer und Lorbeerkirsche synonym genutzt. Verbreiteter ist der Name Kirschlorbeer. Das gilt sogar für Gärtnereien und den Fachhandel, da die korrekte Bezeichnung außerhalb eines Expertenkreises kaum genutzt wird bzw. bekannt ist. Gleichgültig, ob der eine oder andere Name genutzt wird, handelt es sich um die gleiche Pflanze: Prunus laurocerasus.
Kirschlorbeer gehört zu den Neophyten
Ursprünglich ist der Kirschlorbeer in Südosteuropa und Vorderasien beheimatet. Durch die künstliche Verbreitung nach Mitteleuropa und seine rasche Ausbreitung hat er Wirkung auf das heimische Ökosystem. Daher gehört der Kirschlorbeer zu den Neophyten und steht in der Kritik und unter wissenschaftlicher Beobachtung.
Wie viele kirschähnliche Arten ist der Prunus laurocerasus eine „eingeschleppte“ Pflanze. Diese wächst nicht nur rasant in die Höhe und Breite, sondern breitet sich auch durch Selbstaussaat relativ schnell aus. Damit sind ohne Eingreifen gute Voraussetzungen geschaffen, dass sich der Kirschlorbeer so stark ausbreitet, dass er heimische Arten verdrängt.
Unter anderem in Großbritannien ist der Kirschlorbeer bereits wild wachsend heimisch geworden. Für Deutschland ist dies bislang nur in einem geringen Maß der Fall, jedoch ist damit zu rechnen, dass das Gewächs wie andere Neophyten auch hier in der Natur heimisch wird. Begünstigt wird dies durch eine wachsende Verbreitung in Gärten.
Speziell das flächendeckende Ausbreiten in Wäldern würde eine wie auf den britischen Inseln eine deutliche Veränderung nach sich ziehen. Der in Mitteleuropa eher buschfreie Wald wird forstwirtschaftlich genutzt. Wird der Kirschlorbeer hier heimisch, erschwert dies die wirtschaftliche Nutzung des Waldes. Auch ein Verdrängen anderer bodennaher Gewächse ist zu befürchten.
Die Verbreitung von Neophyten hat Folgen für das Ökosystem, die bisher nicht abzuschätzen sind. Vögel, kleine Tiere und Insekten könnten dadurch ihre bisherigen Nahrungsquellen nach und nach verlieren. Da der Kirschlorbeer seinerseits Giftstoffe enthält, ist er als Nahrungsmittel eher ungeeignet. Doch die Natur stellt sich auch auf Neophyten ein. Drosseln fressen bereits die Kirschfrüchte und Ameisen nutzen den Nektar des Kirschlorbeers als Nahrungsquelle.
Bisher ist die Ausbreitung in der Natur in Deutschland, speziell in Norddeutschland nach einer Untersuchung des Instituts für Geobotanik der Universität Hannover kaum gegeben. Dennoch wird die Entwicklung beobachtet, um bei Bedarf Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Gartenbesitzer können den Kirschlorbeer problemlos pflanzen. Jedoch sollten sie sich darüber im Klaren sein, dass es für das heimische Ökosystem eine geeignetere Bepflanzung gibt.
Quellen und weitere Informationen
- https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/die-lorbeerkirsche-als-umstrittene-mode-pflanze-im-garten-16457579.html (Kirschlorbeer ist umstritten)